Veröffentlicht 18. Juni 2025

Nicht produzieren. Programmieren.

Autos gibt es bald schon seit 140 Jahren. In dieser Zeit ist viel passiert und doch – erst jetzt ist der grösste Unterschied festzustellen: der elektrische Antrieb. Darüber wurde und wird viel geschrieben. Aber richten wir für einmal den Blick auf die Menschen, die E-Autos bauen. Was müssen sie können?

Für das Fahren mit einem Elektroauto genügen eine Batterie, vier Räder und einzelne Elektromotoren. Im Gegensatz dazu erfordern Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor komplizierte Antriebswellen, um Vorder- und Hinterachsen zu verbinden, sowie Differenziale und Getriebe, um die Kraft auf die Räder zu übertragen. Diese komplexen mechanischen Strukturen sind bei E-Autos nicht mehr nötig. Trotzdem bleibt der Produktionsprozess anspruchsvoll und erfordert qualifizierte Fachkräfte.

 

Die Evolution technischer Fähigkeiten

Trotz des Wandels in der E-Automobilproduktion sind bestimmte Grundlagen unerlässlich. Bereiche wie Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik bilden weiterhin das Rückgrat der Fahrzeugentwicklung. Auch Disziplinen wie Maschinenbau, Mechatronik und Materialwissenschaften spielen eine Schlüsselrolle. Mit der rasanten Entwicklung von vernetzten, autonomen und geteilten Mobilitätslösungen verschieben sich die Anforderungen an die Fachkräfte weiter. Ingenieur*innen müssen sich heute nicht nur im Maschinenbau, sondern auch in Elektronik und Softwareentwicklung auskennen. Dabei muss nicht jeder Mitarbeitende jede Fähigkeit mitbringen. Stattdessen rückt die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Vordergrund. In funktionsübergreifenden Teams wird die Offenheit, sich auf neue Arbeitsweisen einzulassen, immer wichtiger für den Gesamterfolg.

 

Flexibilität und soziale Kompetenzen gefragt

Das Arbeiten in Schwarmorganisationen wird zunehmend zum Alltag. Erfolgreich sind jene, die sich rasch neues Wissen aneignen, technische Neuerungen verstehen und kreative, massgeschneiderte Lösungen entwickeln können. Ein umfassender Blick über den Tellerrand ist ebenfalls unverzichtbar, da Mobilität zunehmend mit anderen Technologien – wie beispielsweise der Unterhaltungselektronik – verschmilzt. Daher gewinnen auch nicht-technische Fähigkeiten immer mehr an Bedeutung: Kenntnisse über Markt- und Gesellschaftstrends, Nutzererfahrungen oder psychologische Aspekte.

 

Infrastruktur als Erfolgsfaktor

Die Elektromobilität beeinflusst nicht nur den Automobilsektor, sondern auch andere Branchen. Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur ist entscheidend für den Durchbruch der Elektromobilität. Vor allem Energieversorger übernehmen hier eine zentrale Funktion, indem sie den Ausbau der Ladestationen vorantreiben, leistungsstarke Netze betreiben und immer mehr erneuerbare Energiequellen bereitstellen. Das elektrische Rad dreht sich also immer weiter. Mit dieser Entwicklung wachsen auch die Anforderungen an Fachkräfte und deren Qualifikationen. So bleiben wir schön dynamisch.

Die elektrischen Schrauber*innen

Blaumann, schmutzige Hände, Schweiss, schwere Werkzeuge und der obligatorische ölverschmierte Putzlappen. Diese Zeiten sind im Wandel. Wie sieht es heute in einer elektrischen Garage aus? Welche Berufe sind hier gefragt?

Die Umsetzung der Fahrzeugtechnik in der Elektromobilität er fordert in erster Linie Fachkräfte aus den industriellen Elektro-Berufen.

Sie sind für den Bau von Motoren und Antriebssystemen von Elektroautos verantwortlich. Die Systeme werden vor Ort installiert und vernetzt. Zudem warten sie Betriebsanlagen wie Elektromotoren und Getriebe.

Diese Fachkräfte bauen die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge auf. Sie verdrahten die Steuerungstechnik und Leistungselektronik von Ladestationen, programmieren Abrechnungssysteme und installieren Schaltanlagen sowie intelligente Stromnetze. Zusätzlich übernehmen sie die Wartung und Überwachung dieser Systeme.

Ihre Aufgaben umfassen die Wartung, Reparatur und Instandhaltung von Elektrofahrzeugen. Ausserdem prüfen sie die technischen Systeme der Fahrzeuge und rüsten diese bei Bedarf.

Gemeinsam mit Ingenieur*innen, Techniker* innen und Produktentwickler*innen planen sie die Fertigung neuer Produkte. Sie entwerfen Verfahren, Werkzeuge und Materialien für die Produktion und passen Produktionsanlagen an, um die Herstellungsprozesse zu optimieren.

E-Mobilität bei Energie Uster?