Trinkwasser in Uster: Informationen zum Stand der Abklärungen
Das Trinkwasser in Uster kann seit Montag, 12. August 2024, ohne Einschränkungen konsumiert werden. Alle Messresultate, die sowohl die Verunreinigung anzeigten als auch die erfolgreiche Spülung bestätigten, sind nun online einsehbar. Die Messprotokolle zeigen zudem auch eine Chronologie aller erfolgten Messungen seit dem 30. Juli 2024. Die Ursache der Verunreinigung ist in Abklärung. Das Pumpwerk Strandbad, von dem die Verunreinigung ausging, bleibt weiterhin abgestellt und vom Netz getrennt.
Seit Montag, 12. August 2024, entspricht die Qualität des Trinkwassers in allen Teilen der Stadt Uster wieder den gesetzlichen Vorgaben. Es kann bedenkenlos getrunken werden. Das Pumpwerk Strandbad, von dem die Verunreinigung ausging, ist weiterhin ausser Betrieb. «Bis die Ursache geklärt ist, bleibt das Pumpwerk Strandbad vom Netz», sagt Stefan Feldmann, Verwaltungsratspräsident der Energie Uster AG. «Die Abklärungen, wie es zur Verunreinigung kam, laufen. Für die Ermittlung der Ursache wurden bereits externe Fachpersonen beigezogen.» Wie lange die Abklärungen dauern werden, kann die Energie Uster AG derzeit nicht abschätzen.
Detaillierte Angaben zu den Messwerten online
«Die Bevölkerung soll sich ein vollständiges Bild über alle Messwerte im Zusammenhang mit dem Ereignis machen», sagt Verwaltungsratspräsident Stefan Feldmann. Deshalb hat die Energie Uster AG beim Kantonalen Labor Zürich die Veröffentlichung der detaillierten Ergebnisberichte beantragt. Diese Freigabe ist nun erfolgt. Sämtliche Messprotokolle sind auf der Webseite der Energie Uster AG online einsehbar unter www.energieuster.ch/wasser.
Chronologie der Messungen
Die publizierten Messprotokolle zeigen die Chronologie der Messungen. Am Dienstag, 30. Juli 2024, entnahm die Energie Uster AG an sechs Orten in Uster Trinkwasser-Proben und liess sie durch das Kantonale Labor Zürich analysieren. Diese Entnahmen erfolgen nach einem standardisierten Vorgehen und in regelmässigen Abständen. Wie bei diesen Routine-Prüfungen üblich, wurde die Energie Uster AG am Folgetag, Mittwoch 31. Juli, mündlich über die Resultate in Kenntnis gesetzt. (Der schriftliche Bericht folgt jeweils ein paar Tage später.) Fünf Proben zeigten keine Auffälligkeiten. Bei einer Probe wurde eine Verunreinigung mit E.coli-Bakterien mit einem Messwert von 1 KBE/100ml (KBE: Kolonienbildende Einheiten) festgestellt. Die Zahl der E.coli-Bakterien überschritt damit an diesem Messpunkt die gesetzlichen Anforderungen an die Trinkwasserqualität von 0 KBE/100ml.
Angesichts der minimalsten Überschreitung der gesetzlichen Anforderungen, die keine gesundheitlichen Folgen bei einem Konsum zur Folge haben, legte die Energie Uster AG in Absprache mit dem Kantonalen Labor Zürich eine Kontrollmessung auf den Montag, 5. August, fest. Das Resultat lag am Dienstag, 6. August, vor und bestätigte die Verunreinigung (14 KBE/100ml). Aufgrund der Bestätigung der Verunreinigung wurde unverzüglich eine lokale Spülung durchgeführt und eine neue Probe entnommen. Das Resultat dieser Probe lag am Mittwoch, 7. August, vor und zeigte, dass die Verunreinigung durch die Spülung nicht behoben werde konnte (6 KBE/100ml). Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, wurde bei dieser Messung zusätzlich der danebenliegende Hydrant beprobt. Bei diesem lag der Messwert bei 4 KBE/100ml.
Aufgrund dieser Befunde entschied die Energie Uster AG in Absprache mit dem Kantonalen Labor Zürich, sogleich eine Messreihe an weiteren Standorten durchzuführen. Die Messresultate vom Donnerstag, 8. August, stellten an neun Orten in Uster eine Verunreinigung mit E.coli-Bakterien fest, die Resultate lagen zwischen 1 und 12 KBE/100ml.
Massnahmen gemäss Notfallkonzept eingeleitet
Aufgrund der Messresultate vom Donnerstag, 8. August, hat die Energie Uster AG deshalb in Absprache mit dem Kantonalen Labor Zürich die Massnahmen gemäss dem Notfallkonzept «Trinkwasserversorgung in Notlagen» eingeleitet. Dazu zählt, dass das betroffene Netz isoliert wird und die verunreinigten Leitungen gespült werden. Diese Massnahme setzte die Energie Uster AG unverzüglich um. Bei einem höheren Wert als 10 KBE/100ml ist gemäss Kantonalem Labor Zürich zudem als Vorsichtsmassnahme die Empfehlung auszusprechen, das Wasser vor dem Trinken abzukochen. Da einer der neun Werte der Messresultate vom 8. August mit 12 KBE/100ml über diesem Wert lag, leitete die Energie Uster AG auch diesen Schritt ein. Weitergehende Massnahmen waren aufgrund des Grades der Verunreinigung nicht notwendig.
Die Spülung des Netzes im betroffenen Gebiet dauerte bis Sonntag, 11. August 2024. Das Kantonale Labor Zürich führte am Sonntag neue Kontrollmessungen durch, deren Resultate am Montag, 12. August, vorlagen. Diese zeigten, dass die Spülungen im betroffenen Gebiet die Werte erfolgreich wieder auf den geforderten Grad von 0 KBE/100 ml gebracht hatten, so dass keine weiteren Schritte mehr erforderlich waren. Die Trinkwasserqualität ist somit seither wieder vollumfänglich wiederhergestellt.
«Vertrauen der Bevölkerung von höchster Bedeutung»
«Die detaillierte Publikation der Messberichte ist der erste Schritt der letzte Woche angekündigten Aufarbeitung», sagt Stefan Feldmann, Verwaltungsratspräsident der Energie Uster AG. «Das Vertrauen der Bevölkerung in die Messresultate und in die Arbeit von Energie Uster AG ist von höchster Bedeutung.» Die Kommunikationsmassnahmen werden als nächster Schritt im Detail gemeinsam durch die Energie Uster AG und die Gemeindeführungsorganisation (GFO) der Stadt Uster überprüft. «Die Ustermer Bevölkerung erwartet zurecht, dass die richtigen Lehren gezogen und die nötigen Korrekturen vorgenommen werden», sagt Stefan Feldmann.
Die nächste Messung des Trinkwassers in Uster erfolgt durch Energie Uster AG am 20. August 2024. Sobald die Messprotokolle vom Kantonalen Labor Zürich freigegeben werden, wird sie Energie Uster AG unter www.energieuster.ch/wasser aufschalten.
Energie Uster AG steht der Bevölkerung bei Fragen zur Verfügung
Die Energie Uster AG steht der Bevölkerung bei Unklarheiten im Zusammenhang mit dem Trinkwasser oder Fragen zu den Messresultaten weiterhin von Montag bis Freitag, jeweils von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 13.30 bis 17.00 Uhr, unter der Telefonnummer 044 905 18 18 zur Verfügung. Fragen können auch per E-Mail an gesendet werden.
In den grösseren Pumpwerken der Energie Uster AG wird die Wasserqualität in Echtzeit überwacht. Dabei werden folgende Werte gemessen: Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung, Sauerstoffgehalt und UV-Absorption. Das Kantonale Labor Zürich überprüft zusätzlich im Auftrag der Energie Uster AG alle zwei Wochen die Trinkwasserqualität. Die Proben werden durch die Energie Uster AG an insgesamt 14 Standorten in allen Teilen der Stadt Uster entnommen und zur Analyse an das Kantonale Labor Zürich gesandt. Die Energie Uster AG lässt zusätzlich Proben analysieren, etwa bei der Inbetriebnahme von Grundwasserpumpwerken oder dem Bau von Trinkwasserleitungen.
Jährlich werden rund 200 Messungen mit über 2500 Ergebnissen durchgeführt. Wie gesetzlich vorgeschrieben, veröffentlicht Energie Uster AG die Messwerte jährlich auf der Webseite www.trinkwasser.ch. Auf der Webseite der Energie Uster AG findet sich der entsprechende Link unter www.energieuster.ch/wasser.