Veröffentlicht 15. Juni 2022

So einfach finden Sie das richtige E-Bike

Beim Kauf eines E-Bikes sollten Sie nichts überstürzen – Angebote und Räder gibt es viele. Sie möchten sich auch ein E-Bike zulegen? Experte Silas Obrist von TST-GPR in Uster verrät Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Fahrräder erfreuen sich hierzulande grosser Beliebtheit. Und wer vor allem leichter und müheloser vorwärtskommen möchte, setzt auf ein E-Bike.

Fahrrad, E-Bike und Pedelecs

Generell wird bei motorisierten Fahrrädern zwischen drei unterschiedlichen Arten unterschieden: E-Bike, Pedelec und S-Pedelec. «Der Oberbegriff E-Bike hat sich für Elektrofahrräder eingebürgert, aber eigentlich ist nicht jedes Zweirad mit Elektro-Antrieb gleich ein E-Bike», so Obrist. Kurzum: Ein E-Bike ist ein Zweirad mit Motor und im ursprünglichen Sinne kein Fahrrad, sondern ein «Mofa». Das Pedelec hingegen ist ein Fahrrad mit elektrischem Antriebsassistenten, einer Motorleistung bis zu 250 Watt und einer Antriebsunterstützung bis zu 25 km/h. Das S-Pedelec ist die stärker motorisierte Variante: 450 Watt und eine Antriebsunterstützung bis 45 km/h, Führerschein ist Pflicht, genauso wie der Helm – beim normalen Pedelec hingegen nicht.

Mittelmotor, Heckmotor oder Frontantrieb?

E-Bikes unterscheiden sich vor allem durch die Position des verbauten E-Motors: Der Antrieb befindet sich entweder vorne an der Gabel, in der Mitte am Tretlager oder hinten an der Nabe. Heckmotoren überzeugen aber vor allem durch die direkte Kraftübertragung auf das Hinterrad. «Besonders praktikabel sind vor allem E-Bikes mit Mittelmotoren: Sie sind leise, zuverlässig und verschleissarm», so Obrist. E-Bikes mit Frontmotoren hingegen erweisen sich oft als ungeeignet, da sie den Schwerpunkt des Bikes ungünstig verlagern, ausserdem sind sie störanfällig. «Generell empfehlen wir unseren Kunden vor allem Technik namhafter Hersteller wie Bosch, Yamaha oder Shimano – sie haben zwar ihren Preis, aber sind allesamt leistungsstärker und haltbarer als Billig-Importe» so der E-Bike-Fachmann weiter. Zusätzlicher Expertentipp: Du solltest auf keinen Fall ein teures E-Bike mit günstigen No-Name-Ersatzteilen bestücken, Fehlfunktionen sind vorprogrammiert.

City-Tour oder Naturtrip – worauf du beim Akku achten solltest

Natürlich ist es auch entscheidend, wie lange du mit E-Support fahren kannst, bevor dir der Strom ausgeht. Die Reichweite hängt von verschiedenen Faktoren ab: Akkukapazität (meist 400 Wh oder 500 Wh), Alter des Akkus, Gewicht des Fahrrads und auch die Qualität des Akkus sowie des Motors spielen eine zentrale Rolle. Da aber auch Faktoren wie Gegenwind, gefahrene Unterstützungsstufe oder auch Steigungen die Reichweite beeinflussen können, machen Hersteller meist nur ungefähre Angaben. «Es ist wichtig, nicht nur die angegebene Reichweite zu vergleichen, sondern auch das Gesamtgewicht des E-Bikes, den Motor und natürlich die effektive Akku-Kapazität mit in die Kaufentscheidung einfliessen zu lassen», so Obrist. Faustregel ist aber: Je besser die Qualität, desto weiter reicht der Akku. Die Power-Batterien werden heutzutage primär direkt in den Rahmen montiert – das bringt mehrere Vorteile mit sich: Optisch sind sie nicht zu erkennen, sie sind von äusseren Einflüssen geschützt und dank ihrer zentralen Lage beeinflussen sie dazu kaum die Fahreigenschaften des Bikes.

Das passende Bike finden – das Fazit

E-Bikes gibt es heutzutage viele auf dem Markt – so unterscheidet sich auch die Qualität der elektrisierten E-Flitzer. Abschliessend kann aber festgehalten werden: Wer beim Kauf auf namhafte Hersteller setzt, macht grundsätzlich alles richtig. «Dazu sollte vor Ort immer eine kompetente Fachberatung in Anspruch genommen werden. Ein Experte kann hier nützliche Tipps geben und die Entscheidung mit beeinflussen», so Obrist. «Vor dem Kauf sollte vor allem auf die Antriebsart, die Motorleistung, die Akkukapazität und Ladezeit geachtet werden, damit auch das richtige E-Bike auf den Schweizer Radwegen zum dauerhaften Einsatz kommt», so E-Bike-Experte Obrist abschliessend.